Abstillen das letzte mal stillen
Obwohl ich diejenige war, die nicht mehr stillen wollte und meinem Mädchen eine Frist setzte ihr vierter Geburtstag , kullerten mir beim letzten Stillen — beim allerletzten Mal — die Tränen. Ich war verblüfft wie selbstverständlich sie meine Brustwarze suchte und fand, wie sie meine Brust mit ihrem kleinen Schnütchen ansaugte. Unsere Stillbeziehung lief vom ersten Tag an reibungslos, denn sie trank als wenn sie das schon immer so gemacht hätte und mein Körper belieferte sie mit Milch für 10 Babys. Und so machte ich mir anfangs zwar Gedanken über einen optimalen Stillrhythmus und welche Seite ich ihr zuletzt angeboten hatte, aber nie darüber wie lange ich sie eigentlich stillen möchte. Allerdings nur Mini-Häppchen und sie spülte immer mit meiner Milch nach. Das Wissen, das ich mir im Laufe der Zeit über das Stillen aneignete, nahm mir meine Zweifel und Sorgen. Wie oft dachte ich beispielsweise, dass meine Milch eine Art Zaubertrank ist, der mein Mädchen runterfährt und ihr gute Laune bereitet.
Abstillen: Das Letzte Mal Stillen
Es gibt viele Gründe, die dem Abstillen vorausgehen - diese sind sehr individuell und von Mutter zu Mutter unterschiedlich. Das Wichtigste ist, dass die Mutter die Entscheidung trifft und sich damit wohl fühlt. Manchmal werden Mütter zum Abstillen gedrängt, ohne selbst dazu bereit zu sein. Teils wird auch aus Unwissenheit über bestehende Mutterschutzrechte oder medizinische Möglichkeiten zum Abstillen geraten. Ganz im Gegenteil — mit einer guten Unterstützung kann das prima gelingen. Der Wunsch nach mehr Freiraum, besserem Schlaf oder einem gesünderen Appetit beim Beikost-Start ist verständlich. Tatsächlich gibt es aber keine Garantie, ob das Abstillen tatsächlich zu einem besseren Schlaf beiträgt. Oft ist es sogar schwieriger als vorher, ein unruhiges Baby nachts in den Schlaf zu begleiten. Stehen die Gründe fürs Abstillen fest und sind Sie sich sicher? Das ist die beste Ausgangslage, um zu starten. Babys und Kleinkinder haben sehr feine Antennen und reagieren auf Unsicherheiten von Erwachsenen mit Unruhe, Tränen und auch Wut.
Tipps für den letzten Stillvorgang | Wie lange darf oder soll eine Mutter stillen? Bei diesem Thema möchten alle mitreden — Familienangehörige genauso wie Arbeitskolleginnen oder die Mutter-Kind-Gruppenleiterin. |
Emotionen beim letzten Stillen | Das häufige nächtliche Stillen und Nuckeln ist dabei ein vollkommen gesundes und normales Verhalten von Babys und Kleinkindern und kann in den meisten Fällen vereinfacht oder angenehmer gestaltet werden, ohne abstillen zu müssen. Autorin Sibylle Lüpold, Schlaf- und Stillberaterin, zeigt in ihrem Artikel eine mögliche Vorgehensweise auf, wie das nächtliche Abstillen ohne Traumata für das Kind umgesetzt werden kann, wenn die Mutter sich für diesen Schritt entscheiden sollte. |
Tipps für den letzten Stillvorgang
Das häufige nächtliche Stillen und Nuckeln ist dabei ein vollkommen gesundes und normales Verhalten von Babys und Kleinkindern und kann in den meisten Fällen vereinfacht oder angenehmer gestaltet werden, ohne abstillen zu müssen. Autorin Sibylle Lüpold, Schlaf- und Stillberaterin, zeigt in ihrem Artikel eine mögliche Vorgehensweise auf, wie das nächtliche Abstillen ohne Traumata für das Kind umgesetzt werden kann, wenn die Mutter sich für diesen Schritt entscheiden sollte. Stillkinder schlafen an der Brust oft wunderbar ein. Nicht nur die Kinder, sondern auch viele Mütter entspannen sich beim Stillen und schlafen danach gut ein. Die Hormone, die beim Stillen ausgeschüttet werden, fördern das Einschlafen — sowohl beim Kind als auch bei der Mutter. Die meisten westlichen Mütter sind aber spätestens nach einem halben Jahr verunsichert, wenn ihr Kind nur an der Brust einschlafen kann und fragen sich, ob dies auch längerfristig eine gute Methode ist. Auch das häufige nächtliche Stillen führt zu Verunsicherung und Zweifeln, denn viele Eltern gehen — wie in unserer Gesellschaft üblich — davon aus, dass ein Kind mit ungefähr sechs Monaten durchschlafen solle und nachts keine Nahrung mehr benötige.
Emotionen beim letzten Stillen
Eine wirklich tolle Zeit. Dass Müttern das Abstillen schwer fällt, liege häufig an der relativ kurzen Zeitspanne, die Babys die Brust bekommen. Das ist die Einschätzung von Aleyd von Gartzen, der Beauftragten für Stillen und Ernährung im Deutschen Hebammenverband. Gesellschaftliche Normen seien oft ausschlaggebend. Auf diese Weise entsteht Druck, der gar nicht sein müsste. In einem Brief, den die Berlinerin Jana Friedrich im Hebammenblog veröffentlicht hat, erzählt eine Mutter namens Ava anschaulich von ihren Abstill-Ängsten bei ihrem Sohn. Ich sah mich mit tropfender Brust weinend im Treppenhaus stehen, weil ich meinem armen, brüllenden Kind seine Mutter, die Brust und das geliebte Ritual gleichzeitig nehme. Ich hatte Sorge, ihn zu traumatisieren und dass er nächtelang weinen oder schreiend um meine Brust kämpfen würde. Hebamme von Gartzen rät Müttern, sich beim Stillen nicht an ein Schema zu klammern — etwa abzustillen, wenn das Baby Beikost bekommt. Das Baby sollte besser nach Bedarf weiter gestillt werden. Ihre Empfehlung: "Wenn Frauen ihrem Kind etwa ein Jahr die Brust geben — also etwa bis zu dem Zeitpunkt, wo ihr Nachwuchs ohnehin keine Muttermilchersatznahrung mehr braucht — klappt das Abstillen meist ohne Schmerz und Trennungsängste.